Vom 12. bis 28. Juni
2015 begeben sich die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci – selbst
ein Kind
der Gärten –
auf einen musikalischen
Streifzug durch die
Gärten der Welt. MUSIK &
GÄRTEN: Das ist eine jahrhundertelange Geschichte wechselseitiger Inspiration, die
von stiller Einkehr
erzählt und fröhlichen
Festen, von fürstlicher
Pracht und nahrhaften Früchten.
Der Hofgartenintendant Ludwig von Sckell, Schöpfer der
Schlossparks von Schwetzingen, Nymphenburg und des Englischen Gartens in
München war sein Lehrmeister. Peter Joseph Lenné schuf Paradieslandschaften von
Gärten, auch im preußischen Potsdam.
Gärten spielen auch in der Musik eine besondere Rolle. Aber bisher
wissenschaftlich nur am Rand erschlossen. Das soll sich nun ändern. So war es
eine große Herausforderung für Andrea Palent, Geschäftsführerin und
künstlerische Leiterin der Musikfestspiele Sanssouci, dieses Thema für das Jahr
2015 zu fokussieren. Potsdam mit Sanssouci, dem Neuen Garten, Schloss Lindstedt
und vielen anderen Locations ist geradezu geeignet, sich mit der Beziehung „Gärten
und Musik“ auseinanderzusetzen. Das ist eine Herzenssache. Und wem das Herz voll ist, der sprudelt …
gedanklich, musikalisch verbal… Mit Dr. Jelle
Dierickx hat Palent als Urgestein der Potsdamer Kultur einen
feinfühligen und interessierten Künstler für die Umsetzung dieses Konzepts
gewonnen. Das Programm hat eine globale Note, mit der Beteiligung, mit dem
Programm. Und am Ende steht sogar eine Veröffentlich von Andrea Palent zu
dieser wunderbaren Verbindung Schlösser, Gärten und Musik
Vier Opernproduktionen, Gartenmusiken, »Ein Tag mit Lenné«,
das preisgekrönte Fahr-
radkonzert, ein Rosenfest und vieles mehr erwartet die
Besucher in den Schlössern und
Gärten von Potsdam bei einem Festival im Grünen, das
Hörgenuss, Augenlust und Sin-
nenfreude vereint im Zusammenspiel der Künste!
Mit vier Opernproduktionen kommt der Garten ins
Musiktheater. Die zeitgenössische Kam-
meroper »The Garden«, das Doppelopernprojekt »Il Giardino
d‘Amore«, das Alessandro Scarlattis Minioper mit Johann Sebastian Bachs
»Bauernkantate« verbindet, die spanisch-la-
teinamerikanische Barockoper »La púrpura de la rosa« und
Mozarts »Bastien und Bastienne«
bringen
verschiedene Facetten des Themas
ins Spiel: vom
Klimawandel bis zur
Pastorale, vom Liebesgarten bis
zur Landwirtschaft. Spielstätten
sind neben dem
Orangerieschloss Sanssouci auch
Schloss Lindstedt und die historische Schinkelhalle am Tiefen See. Und mit dem
mobilen Theaterkarren, den 2014 die wandernde Operntruppe im Pasticcio »Der goldene
Apfel« bespielte, kommt das Musiktheater auch in den Garten!
Regisseur Hinrich Horstkotte, ein bewährter Partner der
Musikfestspiele, wurde mit der Inszenierung von »La púrpura de la rosa«
betreut. Die Kombination zwischen Puppenspiel und realem Auftreten der Künstler
ist eine ungeheuerliche Herausforderung.
Für die Gartenmusiken am 13. Juni öffnen einige besonders
schöne Potsdamer Privatgärten
exklusiv ihre Pforten zur Hausmusik im Grünen: Von der Villa
Illaire und dem Landschafts-
garten der Familie Joop bis zum Garten von Petra Daniel mit
Goethes Gartenhaus in einem
Nachbau von 1919 und dem Garten der Villa Jacobs nach Plänen
Peter Joseph Lennés.
Apropos Lenné: Was wären Potsdams Gärten ohne ihn?! Nicht
allein hinterließ er wunder-
volle Gartenschöpfungen, die uns noch heute beglücken – von
ihm stammt auch der Ma-
sterplan, der die
»Insel« Potsdam in
ein grünes Landschaftsparadies verwandelte.
Darum wird der 27. Juni als »Ein Tag mit Lenné« zur
klingenden Hommage an einen der größten Gartenkünstler und Landschaftsgestalter
seiner Zeit, der nicht nur kleine Paradiese für Könige schuf, sondern schönste
Lebensräume für alle. Mit Romantik zum Frühstück (fast) an
dem Ort, wo auch für Lenné der Tag begann, drei musikalischen
Spaziergängen »Auf Lennés
Spuren«, einer Schiffspartie nach Petzow und einem
Wandelkonzert »Im letzten Garten«,
dem Bornstedter Friedhof, wo Lenné in Frieden ruht. Darüber
kann natürlich Sven Korschek , Parkrevierleiter des Neuen Gartens über die Stiftung
Preußische Schlösser und Gärten, genug erzählen.
Mit einem zweitägigen »Festival im Festival« huldigen die
Musikfestspiele am 19./20. Juni
der Königin der Gärten, um die sich Mythen, Märchen und
Geheimnisse ranken wie um kei-
ne andere Blume. »Im Namen der Rose« bietet neben der
Opernpremiere »La púrpura de la
rosa« Mittelaltermusik um den »Roman de la Rose«,
Marienmusiken des italienischen Ba-
rock, ein Doppelkonzert mit Bibers Rosenkranz-Sonaten, die
aufregende Begegnung Bibers
mit dem japanischen Nô-Theater und ein jazziges Rosenfest
für alle Sinne im stimmungsvoll
illuminierten Krongut Bornstedt mit seinem historischen
Rosengarten. Dies sind nur einige
Highlights aus dem Programm, das noch viele Überraschungen und Entdeckungen
bereithält. Mit Liszt, Rodrigo oder Cage geht es auf musikalische Reisen durch
die
Gärten der Welt, zum Familientag spielt ein Orchester auf
Gemüse, ein elektronisches Öko-
system wird mit barocken Lautenfrüchten gefüttert – und vorm
Konzertsaal laden Potsdams
Gärten zum Lustwandeln ein.
Kartenvorverkauf ab 9. Januar 2015
Informationen und Karten: Tel 0331 288 88 28 |
www.musikfestspiele-potsdam.de