Wir sind auf dem Weg

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Dienstag, 31. März 2015

Prenzlauer Rundschau sagt Kampf gegen Rechts an





Foto: K.M.

Die Prenzlauer Rundschau sagt immer wieder neu den Kampf gegen Rechts an. Der Neonazi-Aussteiger Kevin Müller hat seine Wurzeln in der Uckermark.



Ende April 2015 erscheint im Archiv der Jugendkulturen Verlag ein monumentales Werk über „Frei.Wild. Südtirols konservative Antifaschisten“ (siehe www.facebook.com/Frei.Wild.DasBuch?ref=hl bzw. http://shop.jugendkulturen.de/375-freiwild.html). Autor ist Klaus Farin, Gründer des Berliner Archiv der Jugendkulturen und Autor u. a. von „Krieg in den Städten. Jugendgangs in Deutschland“ und „Die Autonomen“. Für dieses Buch hat Farin nicht nur mit Frei.Wild selbst Interviews geführt, sondern auch mit 59 (!) weiteren Deutschrock-Bands und anderen „Experten“. Unter anderem auch mit dem Berliner Aussteiger aus der rechtsextremen Szene Kevin Müller.
Hier könnt Ihr das Interview exklusiv vorab und ungekürzt lesen:

Interview mit einem Aussteiger aus der rechtsextremen Szene:
„Nach dem Ausstieg hat man erst mal kein Freunde mehr, emotionale Leere um einen herum und Selbstzweifel.“
Interview Kevin Müller

Kevin Müller, Jahrgang 1987, war jahrelang Mitglied der rechten Szene. Ende 2010 ist er ausgestiegen. Seitdem engagiert er sich in Schulen und im öffentlichen Raum gegen Rechtsextremismus. Er informiert über die Methoden der Nazis beim Kampf um die Köpfe.

Heißt du wirklich Kevin Müller?
Wenn ich so in meinen Personalausweis schaue, steht das natürlich drin; selbst in meiner Geburtsurkunde.

Deine Eltern waren Onkelz-Fans?
Na klar! Seit Beginn der Onkelz, und meine Eltern benannten mich nach Kevin Russell. Na, wenn das nicht Aussage genug ist ...

Du warst selbst auch mal Onkelz-Fan. Was hältst du heute von der Band?
Waren am Anfang meine großen Vorbilder. Doch nachdem ich in die Nazi-Szene eingestiegen war, fielen sie bei mir auf das Niveau einer ‚Verräter-Band‘ herunter. Auf der anderen Seite waren sie mir dann eine Riesenhilfe beim Ausstieg aus dieser Szene. Sie spiegeln in ihren Texten für mich einfach nur das, was im täglichen Leben stattfindet und was ich selber vielfach erlebt habe. Leider gehörte dazu viel Gewalt – zum Glück aber auch die Hinwendung zu Alternativen und die Orientierung, sich dagegen zu wehren.
Was ist die Band heute für mich? Eine realistische Reflektierung meiner Kindheit und meiner Teenagerzeit; eine Erinnerung und ein Aufruf an mich, nie aufzugeben und alle Erscheinungen bis zum Endpunkt zu durchleuchten. Ein Mutmacher.

Wie wird man Neonazi?
Es gibt viele Faktoren, die ich alle überhaupt gar nicht aufzählen will. Ich nenne einige wenige Fakten, die mich sicher beeinflusst haben
1. Zu wenig Kenntnis der deutschen Geschichte und darum falsches Identifizierungspotenzial, hinzukommend ein völliges Fehlen von Einsichten in gesellschaftliche Perspektiven usw.
2. Persönliches Umfeld (falsche Freunde, Perspektivlosigkeit im persönlichen Leben ...)
3. Negative Erfahrungen mit Ausländern und keine anschließende sachgemäße Aufarbeitung.

Und wie bist du dann konkret in die Szene reingerutscht?
In einer konfliktgeladenen Situation gab es für mich als 15/16-jährigen Teenager keine Hilfe. Sozialarbeiter und Schule versagten völlig und die Familie (Mutter mit 2 Kindern, alleinerziehend) war zu schwach. In diesem Moment fingen mich Mitglieder der rechtsextremen Szene regelrecht auf. Sie halfen mir bei Behördengängen, beim Umzug und boten mir einen ‚Familienersatz‘ – eben die oft zitierte ‚Kameradschaft‘. Erstmalig sah ich mich hier als Person bestätigt und geachtet.

Aber dazu musst du die ja schon gekannt haben. Die standen ja nicht mit nem Schild vorm Schultor: Wer braucht Hilfe? Wie hast du sie kennen gelernt?
Nee, die hatten kein Schild um den Hals mit Hilfsangeboten, aber auch keins, wo draufstand: „Vorsicht, ich bin Nazi". Als solche waren sie nicht zu erkennen. Jedenfalls nicht auf den ersten Blick, und zu jenem Zeitpunkt war ich über jede beliebige Hilfe dankbar. Es waren die ‚hilfreichen‘ Bürger von nebenan.

Und wie lief dein wirklicher Einstieg in die Szene dann ab? Warst du von Anfang an akzeptiertes ‚Mitglied‘ oder musstest du dich erst bewähren?
Da lief weder was mit ‚sofort drinnen‘ noch mit ‚Bewährung‘ o. Ä. Man half mir hin und wieder; man gab mal einen für mich aus; man nahm mich zu der einen oder anderen Veranstaltung mit; man gab mir zu lesen, was ich vorher noch nie und überhaupt so gelesen hatte: mal das Buch „Der Tod spricht Polnisch“ [siehe www.blutundfleisch.org/buecher/buecher/geschichte/der-tod-sprach-polnisch/], mal eine Vorlesung über die Auschwitzlüge, mal ein Konzert – und das immer fortlaufend. Es war ein schleichender Prozess, der aber kontinuierlich und dann doch schnell ging. Ich hatte dem nichts entgegenzusetzen. Ich wurde nach einiger Zeit von denen akzeptiert und ich identifizierte mich mit ihnen.

Wie lange warst du insgesamt drin?
Gute 5 Jahre.

Und was war das für eine Gruppe? Warst du nur in einer eher losen Kameradschaft oder auch in der NPD oder klandestinen Organisationen?
Das ging alles sehr fließend ineinander über: erst lose Kameradschaft, dann lernte ich den Sänger von Landser, dann Udo Voigt und andere regionale Größen der Szene kennen, die sich alle um mich und natürlich vorrangig um meine ideologische Ausrichtung ‚kümmerten‘. Schnell war ich dann ein junger aufstrebender Kader mit einem NPD-Ausweis in der Tasche. Der Treppenwitz ist, dass Herr Voigt nach meinem Ausstieg einen verzweifelten Versuch unternahm, mich über eine (missglückte) Unterlassungsklage zum Schweigen zu bringen.

Was hättest du denn für dramatische Informationen ausplaudern können, dass der NPD-Chef ins Schwitzen kam?
Er scheint ja geschwitzt zu haben ... die Informationen waren nicht sonderlich spektakulär, aber die Offenlegung des ganz allgemeinen täglichen Idiotismus mit der Aura der einzigen verfolgten Vaterlandsretter; dass sie selber öffentlich bestreiten, dass sie Nazis sind, aber in Wirklichkeit die größten Hitler-Fanatiker und Beschwörer des Nazireiches; dass Kinderpornos auch in ihren Reihen von Einigen gepflegt werden usw. Das habe ich alles selber gesehen und erlebt, und so was tut Möchtegernhelden doch sichtbar weh, wenn es öffentlich wird.

Was macht man eigentlich so den ganzen Tag als Neonazi? Hollywood-Filme gucken und mexikanisch essen gehen wahrscheinlich nicht … Was waren deine ‚wichtigsten‘ Aktivitäten in der und für die rechte Szene?
Vor meinem Austritt wurde ich von der NPD in die Uckermark geschickt, um eine neue Kameradschaft zu gründen, was mir auch mit großem Erfolg gelang. Ich war sehr aktiv und entsprechend meiner Mentalität ständig unterwegs. Das ging von Propagandaeinsätzen vor Schulen bis zur Verfolgung und körperlichen Einwirkung auf aktive Andersdenkende.
Natürlich kam auch das Feiern – oft mit viel Alkohol – nicht zu kurz. Die gesamte Zeit aber wird man begleitet von Thesen, kulturellen Versatzstücken, Lügen und Agitationen der Naziszene. Während dieses Prozesses baut man sich eine autarke rassistische, rechtsextrem geprägte Weltanschauung auf, die mit gesellschaftlichen Realitäten nichts mehr zu tun hat.

Das heißt, du oder ihr habt Linke verfolgt und verprügelt?
Ja, ich war auch dabei, als ein Jugendlicher, der gegen die Nazis agitierte, entsetzlich zusammengeschlagen wurde. Ich weiß noch nicht mal, ob der auch wirklich ‚links‘ war. Vorher wurde eine Stimmung gegen den erzeugt, die eigentlich nur mit schlimmstem Mobbing zu bezeichnen ist, und seine Wohnung ausfindig gemacht. Für mich war es dann eines der wesentlichen Signale, wirklich auszusteigen.

Wie kommt man aus so einer Szene eigentlich wieder raus?
Das ist natürlich ein sehr vielschichtiger Prozess. Zunächst schafft man es nur durch die umfassende und bewusste Erweiterung des Wissens über die deutsche Geschichte, Kultur, Traditionen und die Identifizierung mit dem fortschrittlichen Gehalt der oben genannten Faktoren. So wie Tacitus zum Beispiel über die Germanen schrieb, dass sie gastfreundlich sind, dass Fremden die Türen immer offen standen, dass sie aber auch, wenn jemand in feindlicher Absicht kam, sehr wehrhaft waren.
Dann: Konsequentes Wechseln des ehemaligen ‚Freundeskreises‘.

Wie macht man das? Wie findet man neue Freunde? Vermutlich hat dir doch lange Zeit niemand geglaubt, dass du tatsächlich raus bist?
Damit muss man leben, dass es selbst bis heute immer noch Zweifler gibt, aber das ist wohl auch normal, wenn man erst mal in so einer menschenfeindlichen Szene gesteckt hatte. Daran darf man nicht verzweifeln. Mir ist es auf jeden Fall immer wieder Anlass, mein Verhalten und meine Gedankengänge zu überprüfen. Neue Freunde muss man sich dann mühsam erkämpfen und es geht einzig und alleine nur über die hundertprozentige Abwendung von allen und allem mit dem ‚Nazivirus‘ Infizierten. Wenn das eindeutig und aktiv vor aller Augen erfolgt, dann kann es auch geschehen, dass ehemalige Freunde, die man vor dem Eintritt in die rechte Szene hatte, wieder Vertrauen zu einem fassen. So jedenfalls geschah es mir.

Du hast also öffentlich deine Plattensammlung verbrannt und deinen Ausstieg im Fernsehen verkündet?
Ich hab gar keine Plattensammlung gehabt. Aber das, was ich hatte, behielt meine Nazi-Freundin, die nicht mir, aber der braunen Szene treu blieb. Meinen Ausstieg machte ich über fast alle Medien so öffentlich wie möglich.

Was ist das Schwierigste beim Ausstieg aus so einer Szene? Worin besteht das größte Rückfallrisiko?
Man hat erst mal fast kein Freunde mehr, emotionale Leere um einen herum und Selbstzweifel. Anfeindungen von der einen Seite und tiefstes Misstrauen von der anderen Seite. Angst vor Rache und vor Angriffen auf einen selbst, aber besonders auch auf die unbeteiligte Familie. Das größte Rückfallrisiko sehe ich darin, dass man nun von jeder weiteren Entwicklung abgeschnitten ist und man als das stigmatisiert wird, was man war.

Wie sieht dein Freundeskreis heute aus?
Wie soll der aussehen? Alles normale Leute: Pfarrer, Russen, Deutsche, Schwule, Heteros, Mitglieder der verschiedensten Szenen. Nur eben keine Nazis oder Rechtsextreme jeglicher Schattierung.

Ist Musik die „Einstiegsdroge Nummer Eins“ in die rechtsextreme Szene, wie der Verfassungsschutz nicht müde wird zu behaupten?
Nein, das sehe ich überhaupt nicht so. „Einstiegsdroge Nummer Eins“ ist für mich eher eine falsche Politik, verbunden mit der Negierung der positiven Werte der deutschen Geschichte, zu denen ich die Herausbildung eines gesellschaftlich begründeten Humanismus durch unsere Dichter und Philosophen wie Goethe, Kant, Hegel halte. Deutschland faselt ständig vom Frieden und steht mit Waffenexporten an 3. Stelle in der Welt. Wenn dann mit genau diesen Waffen ganze Länder zerstört werden und die Menschen hierher fliehen, werden sie durch Gesetze diskriminiert. Zitate von Politikern, die dann auch noch Ängste und folgende Diskriminierungen anfeuern, möchte ich jetzt nicht nennen, gibt es aber mehr als genug. Eine zu lasch erfolgende Aufklärung, wenig und falsche Informationen über die Zeit der Nazidiktatur 1933-45 in der Schule und im gesamten öffentlichen Leben kommen dazu. Verwässerung der Schuldfrage für den Ausbruch der beiden Weltkriege und die Überbetonung der Opferrolle des deutschen Volkes öffnen nationalistischen und rechtsextremen Ressentiments viel mehr Tür und Tor als jegliche Musik es vermag.
Jedoch: Auch die Musik wie zum Beispiel von Sleipnir und Landser und vielen anderen ist natürlich ein nicht zu vernachlässigender Faktor in diesem Prozess. In dem Zusammenhang finde ich es sehr aufschlussreich, dass bis heute Lieder der Deutschen Wehrmacht in der Bundeswehr gesungen und gespielt werden. Das ist für Nazis DER Freibrief.

Sind die Texte der „Rechtsrock“-Bands wirklich geeignet, Menschen anzusprechen oder zu überzeugen, die nicht so denken oder bereits der rechten Szene angehören?
Wenn man kein gefestigtes humanistisches Weltbild – geprägt von der Umwelt, der Schule und dem Elternhaus hat – ja, dann spricht einen das ganz sicher an. Darauf haben wir ja bei der NPD und besonders bei den Kameradschaften gesetzt.

Was bezweckt die NPD, wenn sie ihre „Schulhof-CDs“ verteilt? Geht es ihr wirklich um die Inhalte und Agitationskraft der Songs?
Als Erstes und Wichtigstes bezwecken sie, Aufmerksamkeit zu erregen, um Inhalte und Agitationen geht es erst in zweiter Linie.  

Welche Bedeutung hat Musik denn generell in der rechten Szene?
Eine sehr große Bedeutung. Denn sie schafft Gemeinsamkeit, Identifikation, ein Gefühl des ‚Heimischseins‘, der Nähe und einer fiktiven Kameradschaft.

Wird Musik von den führenden Köpfen der rechten Szene eigentlich gezielt und planvoll eingesetzt?
Warum sind wohl Voigt und Lunikoff befreundet? Die „Internationale“ oder „Auf auf zum Kampf für Luxemburg“ werden die sicher für ihr Klientel nicht favorisieren.

Ist die Musik auch geeignet, neue Leute für die Szene zu gewinnen, oder nur dafür, die schon Gläubigen zu bestätigen?
Die Frage ist doch schon beantwortet: Na klar.

Die Absicht ist klar, aber sind sie damit auch erfolgreich? Ich habe bei meinen Recherchen zur rechten Szene niemals eine Bestätigung dafür gefunden, dass dort, wo zum Beispiel die NPD oder auch eine Kameradschaft sehr aktiv Rechtsrock-Angebote gemacht haben, wirklich die Mitgliederzahlen nennenswert gestiegen sind?
Zum Glück laufen den Nazis die Mitglieder und Mitläufer so oder so nicht zu Hunderttausenden zu. Die Musik ist jedoch in jeglicher Weise ein wichtiges Steinchen im ganzen Mosaik. Ich habe es auch nicht erlebt, dass NUR über die Musik die Anhängerschaft signifikant gestiegen ist, doch wer das vernachlässigt, macht sicher auch einen signifikanten Fehler.

Auffällig fand ich bei meinen Interviews mit Kadern der rechten Szene, dass wirklich die meisten ‚ihre‘ eigene Szene-Musik gar nicht mochten, für ziemlich primitiv hielten, und auch häufig eher sagten, sie wären trotz dieser Musik in der rechten Szene aktiv geworden?
Wenn ich einen Kader habe, der Abi hat und aus einem kultivierten Elternhaus stammt, wird der sich sicher von der rechtsextremen Hardcoremusik abgestoßen fühlen. Die fühlen sich in anderen Genres sicher mehr zu Hause. Aber ich habe gesehen und erlebt, wie Lunikoff und Voigt harmonierten, was will man noch mehr!

Hören Szene-Angehörige eigentlich nur „Rechtsrock“ oder auch andere Musik?
Klar hören sie auch andere Musik (außer natürlich linkstradierte Musik). Hauptsächlich zum Beispiel deutschen Schlager, Deutschrock, Techno etc.

Ist Deutschrock also auch ein Genre für Neonazis und andere Rechtsextreme?
Welchen Musikstil hat die Nazi-Szene von ihrer unseligen Geburt an bis heute denn nicht versucht, für ihre Zwecke zu missbrauchen! Da macht Deutschrock erst recht keine Ausnahme.

Soul, Jazz, Ska – Letzteren hören zwar auch Nazi-Skins bisweilen, aber mir ist keine rassistische oder rechtsextreme Ska-Band bekannt …
Keine Ahnung, kommt vielleicht noch.

Welche Eigenschaften machen Deutschrock für Rechtsextreme spannend?
Die deutsche Sprache und somit der eindeutige Transport ihrer unhumanistischen Inhalte.

Und was stört die rechte Szene und deren Angehörige am Deutschrock?
Na, dass nicht alle Gruppen, die Deutschrock machen, ihren protofaschistischen Dreck produzieren.

Spielt Frei.Wild eine Rolle in der rechten Szene?
Ja. Ein paar Idioten gibt es überall, die überall das hineinprojizieren, was in ihren Wahnvorstellungen existiert.

Ist Frei.Wild eher ein offenes Tor in die rechte Szene oder ein Ausstiegshelfer?
Frei.Wild ist weder ein offenes Tor noch eine Ausstiegshilfe. Man kann jeglichen Inhalt hineininterpretieren. Das kann natürlich ein sehr zweischneidiges Schwert sein. Zum einen ist die Musik nicht schlecht und geht gut ins Ohr. Zum anderen lässt sie natürlich viele Punkte offen, die Texte drücken sich in vielen Fällen nicht eindeutig aus und somit können irgendwelche rechtsextremen Spinner mit einiger Mühe diese zu einem „offenen Tor“ gestalten.

Im politischen Diskurs wird seit einiger Zeit vermehrt von einer musikalischen „Grauzone“ geredet. Wie definierst du „Grauzone“ und macht der Begriff überhaupt Sinn?
Dieser Begriff ist rein politisch belegt und existiert für mich einfach nicht!

Das macht dir vermutlich keine Freunde in Antifa-Kreisen. Spielt die Antifa für die rechte Szene eine Rolle?
Das stimmt, aber die Antifa ist weder mein Feind noch mein Gegner. Übertreibende Spinner gibt es überall. Ich habe dazu eben meine Meinung und muss so Widersprüche aushalten. Die Antifa ist der konsequenteste Gegner des Nazispuks, deshalb werden sie von denen gehasst und bekämpft. Ich habe bei denen auch Freunde, die überzeugend und klar Position beziehen. Wenn jedoch übertrieben wird und vereinzelt Positionen durch die Antifa eingenommen werden, die denen der rechten Szene gleichen – nur halt mit anderem Vorzeichen –, dann ist es eine indirekte Befeuerung der Nazi-Szene.

Viele „Rechtsrock“-Vertriebe hatten damals und haben zum Teil heute noch Onkelz-Tonträger im Angebot. Gibt es diese Instrumentalisierungsversuche, wie sie bei den Onkelz seinerzeit ja sehr stark waren, heute auch bei Frei.Wild?
Natürlich, die Nazis wären ja blöde, täten sie es nicht.

Nicht nur Frei.Wild, sondern die gesamte Deutschrock-Szene steht eigentlich unter Verdacht, selbst zumindest rechtsoffen zu sein. Wie schätzt du diese Szene und die wichtigsten Bands ein?
Ich finde es sehr übertrieben, bei Deutschrock von einem Generalverdacht der ‚Rechtsoffenheit‘ zu sinnieren. Deutschrock ist genau wie jedes andere Musikgenre erst mal neutral und somit politisch instrumentierbar. Aber zumindest die wichtigsten Bands der Deutschrock-Szene positionieren sich gegen Rassismus und Nazis. Beste Beispiele hierfür sind die Böhsen Onkelz, Toxpack sowie die Toten Hosen.

Warum boomt Deutschrock derzeit so stark? Was ist daran so faszinierend?
Meine Eltern wohnen in der Nähe von Polen, kaufen dort oft ein und haben dort einige Bekannte. In Polen regt sich niemand darüber auf, wenn polnische Musik gebracht wird; Rockmusik, Schlager, Volksmusik u. a. Die polnische Rockmusik hat dort noch nicht mal den Titel „Polenrock“ o. ä. Genau, wie die Polen in Polen leben, leben die Deutschen in Deutschland, und bekanntlich spricht jedes Volk seine Sprache und identifiziert sich darüber. Und wenn ich gute Musik hören will, höre ich sicherlich zum Beispiel englischsprachige Musik – aber ich will natürlich auch deutsche Musik hören, die aus meinem Kulturkreis kommt, zu der ich eine enge Beziehung habe, und so wird es sicherlich vielen gehen.  

Du meinst also, der Boom erklärt sich nur durch die Verwendung deutscher Sprache?
Ich bin kein Musikwissenschaftler. Sicher gibt es da einige Punkte mehr, wie eventuell traditionelle regionale Rhythmen, die dem deutschen Ohr schneller eingehen, da sie vertraut sind, aber der Schwerpunkt liegt bei mir in der Verwendung der deutschen Sprache.

Was hältst du persönlich von Frei.Wild?
Obwohl ich zunächst sehr skeptisch gegenüber der Musik von Frei.Wild war, musste ich akzeptieren, dass mein jüngerer Bruder voll in dieser Musik aufging, ein großer Fan wurde und ab 15 Jahren viele Konzerte besuchte. Über meinen Bruder, der nicht mal annähernd ausländerfeindlich oder rechtsextremistisch ist, kam ich der Musik von Frei.Wild näher und beschäftigte mich mit ihr. Dabei musste ich mich natürlich auch mit dem schon o.g. Begriff „Grauzone“ beschäftigen, da es einige Tendenzen gibt, Frei.Wild in die rechtsextreme Ecke zu stellen. Nachdem ich meinen Bruder zu Konzerten begleitete, da er noch minderjährig war, konnte ich für mich feststellen, dass dieses nicht zutrifft. Nazi-Konzerte sehen nach meinen eigenen Erfahrungen völlig anders aus! Seitdem höre ich selbst ohne diese politische Schablone die Musik von Frei.Wild so, wie es mir gefällt. Mir persönlich ist die Band einfach zu kommerziell.

Samstag, 28. März 2015

Zukunftshaus Wedding - ein Vorbild





Der Schlagerstar Roland Kaiser ist im Wedding aufgewachsen. Deshalb ist er Botschafter für das dort entstehende Zukunftshaus Wedding. Martin von Essen, Stiftsvorsteher des Evangelischen Johannesstifts Berlin und damit auch verantwortlich für das Weddinger Paul-Gerhardt-Stift, setzt in ein Zukunftshaus. Unterstützer hat er, den zuständigen Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke und den Superintendenten Martin Kirchner.



Das Paul Gerhardt Stift machte sich vor fünf Jahren auf den Weg, einen sozialräumlichen Begegnungsort im Wedding zu schaffen, der Teilhabe und Inklusion in intergenerationeller und interkultureller Perspektive ermöglicht.

Für das Paul Gerhardt Stift soll mit der konzeptionellen Weiterentwicklung seiner Angebote unter dem Dach des „ZukunftsHaus Wedding ZHW“ die vorfindlichen Aktivitäten und Projekte für Jung und Alt sowie für Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sprache im Stadtteil verbunden werden. Das ZHW bietet im Zusammenspiel von professioneller und ehrenamtlicher Tätigkeit Leistungen für ein übergreifendes Miteinander an und zielt auf die interkulturelle und intergenerationelle Bildung, Beratung und Vernetzung im Stadtteil.

Es ist offen für Menschen jeden Alters und jeder Herkunft. Unser Ziel ist es, ein Generationen übergreifendes Netzwerk in der Nachbarschaft entstehen zu lassen, an das jede und jeder mit seinen Kompetenzen und Erfahrungen anknüpfen kann. Mit den bereits bestehenden Angeboten des betreuten Wohnens für pflegebedürftige Menschen, mit der Beratungsstelle „Refugium“ für traumatisierte Flüchtlinge sowie durch das Stadtteil- und Familienzentrum und die Kindertagesstätte erhält das ZHW erste Konturen.

Ein Höhepunkt ist der Juli 2014: Das Konzept ZukunftsHaus Wedding bekommt besondere Anerkennung im Rahmen des Bundeswettbewerbs "Preis Soziale Stadt 2014"

Und das Projekt strahlt aus. Auch in der badischen Metropole Karlsruhe  plant die Diakonie ein ähnliches Projekt.
Hier ist man noch auf der Suche nach Botschafter wie Roland Kasier, die dem Projekt einen bedeutenden Stempel aufdrücken.










Donnerstag, 26. März 2015

Flugzeugabsturz - die Wahrheit?

Foto: dts Nachrichtenagentur






„Heute hui, morgen pfui“, heißt ein altes Sprichwort.

Was sich an einem Tag alles ändern kann?

Gestern früh redeten die Politiker noch von technischen Fehlern, die den Absturz der Germanwings-Maschine verursachten. Nur ein guter Freund, einer der besten investigativen Journalisten Deutschlands, suggerierte mir zu Recht: Es war alles andere als ein Unfall!
Heute beschäftigen uns andere Fakten. Und jeder von uns hat dabei andere, fast apokalyptische Gedanken.

Eine unserer Redakteurinnen wäre fast in den Airbus eingestiegen. Aber halt nur fast.

Und einen Tag vor dem Geburtstag meiner Frau wurde das Flugzeug über Donezk in der Ukraine abgeschossen, ein Tag vor dem Geburtstag unserer Tochter, da knallte das Germanwings-Flugzeug gegen ein Massiv in den französischen Alpen…
Nun wird er verteufelt, der junge Andreas L. aus Montabaur.
Depressionen, Burnout – Themen unserer Zeit, die ihn zu diesem Schritt veranlasst haben sollten, das Flugzeug zerschellen zu lassen.

Aber ist das die Wahrheit? „Was heißt Wahrheit“, lautete schon vor fast 2000 Jahren die Frage des Statthalters Pontius Pilatus, auf dessen Geheiß Jesus an das Kreuz von Golgatha genagelt wurde.

Noch ist alles offen. Wir sprechen keine Verurteilungen aus.

Wir sind in Gedanken bei den Opfern dieses Grauens. Der eine betet, der andere ist in Gedanken bei ihnen.
Harren wir der Dinge, die noch kommen.
Eines ist wünschenswert: Dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Dienstag, 24. März 2015

Vom Reporter zum Patient

Ein Beruf als Reikimeisterin ist unfassbar und nicht so leicht!

Prenzlau (to). Ein schöner Tag, war es am Mittwoch, den 18.03.2015 gewesen. Denn ich hatte das Vergnügen, mich unter die Hände von der Reikimeisterin Fraese zu begeben. Noch am gleichem Tag traf ich eine Kundin der Reikimeisterin, die mir Unfassbares erzählte. Zuerst habe ich es nicht geglaubt, was Frau Franziska Kauschen mir alles erzählte. Sie erzählte mir über zwei große Löcher am Fuß, kein Arzt konnte da etwas machen. Als Frau Kauschen vor zwei Jahren Reikimeisterin Sybille Fraese kennenlernte, waren die Schmerzen nach einigen Behandlungen spurlos verschwunden. Mit geheimnisvollen Kräutern wurden die Füße der Patientin Frau Kauschen, wieder heil. Ärzte wussten nicht weiter, jedoch bei Frau Fraese gelang es. Ein Arzt und auch eine Reikimeisterin verraten die Geheimnisse nicht, so bekam ich keine Hintergrundinfos von ihr.
Jedoch nachdem Frau Franziska Kauschen mir einiges erzählte und die Reikikunst bestaunte sowie mehrmals Frau Kauschen Lobeshymnen auf Frau Fraese sang, war ich überzeugt. Ein Interview lüftet die Ecken einer solchen Kunst. „Niemand weiß, woher die magische Medizin kommt," erklärte Frau Fraese in dem Interview. So hat die Reikimeisterin aus Prenzlau einen gefüllten Tagesablauf, es kommen junge sowie ältere Menschen. Dazu hatte Frau Fraese im Jahr 2008 eine Ausbildung absolviert und sie auch bestanden, die Urkunden zeigt sie jedem ihrer „Klienten“, erklärte sie mir.
Zum Nachmittag wurde auch ich Patient, ein erstaunliches Erlebnis. Denn ursprünglich glaubte ich nicht an so etwas, jedoch nach nur wenigen Minuten zeigte sich ein warmes Gefühl an meiner Wirbelsäule, es ging runter bis zu den Füßen. Ebenfalls fühlte Frau Fraese über meinen Kopf, an meinen Rücken, an meinen Beinen und konnte nur drei Probleme feststellen an mir. Es war wirklich unfassbar: Als ich am Tag nach der Behandlung ins Bett ging, konnte ich gut eine Stunde nicht schlafen, aus einem guten Grund, Rückenschmerzen, wie sie es vorhersagte.
Mit wem arbeitet eine Reikimeisterin überhaupt zusammen?
Eine Reikimeisterin arbeitet mit vielen Ärzten zusammen, so ist es bei Sybille Fraese, eine gute Internistin aus Prenzlau, die jede Woche ihre Wartezimmer gut gefüllt hat.
Seit wann gibt es die Reikikunst überhaupt und wer ist der Erfinder?
Das genaue Datum der Entstehung ist nicht bekannt. Fest steht, dass Mikao Usui 1921 eine Reiki-Klinik in Tokoyo eröffnete.
Foto: Tobias Olm
Bericht: Tobias Olm

Quelle: www.tobias-olm.jimdo.com 

Montag, 23. März 2015

Roland Kaiser vor Tourneestart



Der Schlagerstar Roland Kaiser mit Mitgliedern des Kinderchores vom Evangelischen Johannesstift Berlin
Foto: Frank Bürger



Der Schlagerstar Roland Kaiser startet am 16. April 2015 seine neue Tournee. "Seelenbahnen" heißt sein neues Album. Seine Biografie spricht Bände. Aber heute zeigte er im Berliner Paul-Gerhardt-Stift soziales Engagement. Kaiser berichtete bei der Einweihung einer Kindertagesstätte des Stifts, dass er hier schöne Tage in seiner Kindheit erlebt hätte. Er unterstützt das Zukunftshaus Wedding in der Trägerschaft des Stiftes.
Mit seinem Erscheinen machte er den Kids des Kinderchores vom Evangelischen Johannesstift Berlin eine große Freude und betonte in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung des Zukunftshauses.
Und das so kurz vor seinem Tournee-Auftakt.


Das Paul Gerhardt Stift macht sich seit 2010 auf den Weg, einen sozialräumlichen Begegnungsort im Wedding zu schaffen, der Teilhabe und Inklusion in intergenerationeller und interkultureller Perspektive ermöglicht: das ZukunftHaus Wedding.

Für das Paul Gerhardt Stift soll mit der konzeptionellen Weiterentwicklung seiner Angebote unter dem Dach des „ZukunftsHaus Wedding ZHW“ die vorfindlichen Aktivitäten und Projekte für Jung und Alt sowie für Menschen unterschiedlicher Herkunft und Sprache im Stadtteil verbunden werden. Das ZHW bietet im Zusammenspiel von professioneller und ehrenamtlicher Tätigkeit Leistungen für ein übergreifendes Miteinander an und zielt auf die interkulturelle und intergenerationelle Bildung, Beratung und Vernetzung im Stadtteil.

Es ist offen für Menschen jeden Alters und jeder Herkunft. Unser Ziel ist es, ein Generationen übergreifendes Netzwerk in der Nachbarschaft entstehen zu lassen, an das jede und jeder mit seinen Kompetenzen und Erfahrungen anknüpfen kann. Mit den bereits bestehenden Angeboten des betreuten Wohnens für pflegebedürftige Menschen, mit der Beratungsstelle „Refugium“ für traumatisierte Flüchtlinge sowie durch das Stadtteil- und Familienzentrum und die Kindertagesstätte erhält das ZHW erste Konturen.

Das ZHW ist ein offenes Haus, Jede und Jeder ist mit ihren/seinen Ideen herzlich willkommen.

Mit der Eröffnung der Kita wurde eine besondere Note gesetzt.

Zu Roland Kaiser:



Im Jahr seines 40. Bühnenjubiläums ist Roland Kaiser (* 10. Mai 1952) aktueller denn je. Mit der Album-CD „Seelenbahnen“ (SONY ARIOLA) und großen Sommer-Open Airs setzt der gebürtige Berliner einen markanten Meilenstein in seiner beachtlichen Diskographie. 2015 wird er im April und Mai mit dem Best of aus 40 Jahren Bühne und „Seelenbahnen“-Titeln LIVE mit Band auf Tournee gehen.

Das durch seinen ausgeprägten Live-Charakter und ansprechend zeitgemäße Rock&Pop-Arrangements erfrischende Album enthält ausschließlich neue Kaiser-Titel.
Mit der Band im Studio ist Live-Atmosphäre garantiert. Auch Bläser und Streicher unterstreichen den Live-Charakter der ersten Kaiser-CD, die im Zusammenspiel so vieler kreativer Musiker entstanden ist.

„Seelenbahnen“ fasst eine Sammlung von einzigartigen Geschichten, die nicht nur Roland Kaiser aus der Seele sprechen. Seine Autoren, darunter brillante Erzähler wie Till Lindemann („Ich weiß alles“) und Maite Kelly im Team mit Götz von Sydow, haben für den Grandseigneur des klassischen deutschen Schlagers unterhaltende Texte geschrieben und komponiert, witzig, ergreifend, voller Phantasie, mit prickelnden wie anrührenden Arrangements, die Männer wie Frauen gleichermaßen bewegen - und die vor allem eins sind: immer menschlich.

Nach Abschluss der Schule machte der von seiner Pflegemutter behütet im „Milljöh“ des Wedding aufgewachsene Ronald Keiler zunächst eine kaufmännische Lehre und leitete im Anschluss die Werbeabteilung eines Berliner Autohauses. Gesang war nicht mehr als ein Hobby, mit dem sich der aufstrebende junge Mann neben dem Austragen von Telegrammen ein Zubrot verdiente. Der Produzent Thomas Meisel entdeckte ihn als Sänger. Unterstützt und begleitet wurde Roland Kaiser vom ersten Tag an bis heute von seinem Freund und Produzenten Peter Wagner.

Roland Kaisers umfangreiches Repertoire liest sich wie eine musikalische Zeitreise der deutschen Schlagergeschichte der 70er, 80er und 90er Jahre. Er war allein 67-mal in der ZDF-Hitparade und ist somit der Interpret mit den häufigsten Auftritten.
1974 veröffentlichte der heute 62-Jährige mit „Was ist wohl aus ihr geworden?“ Seine erste Single: Ein Flop. Die unvergessenen Hits folgten später. 1976 hatte er mit „Frei, das heißt allein“ seinen ersten Verkaufserfolg. Seinen ersten Top10-Hit „Sieben Fässer Wein“ veröffentlichte Roland Kaiser 1977. Danach folgte Hit auf Hit: "Amore Mio", "Schach Matt", "Santa Maria“, "Lieb' mich ein letztes Mal", "Dich zu lieben", "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben", "Joana", "Midnight Lady", "Ich glaub‘ es geht schon wieder los", „Manchmal möchte ich schon mit Dir“, "Wind auf der Haut und Lisa", "Lebenslänglich Du" u.v.m.. Deutschlands erfolgreichster Schlagersänger der frühen 80er Jahre textete auch für namhafte Kollegen wie Peter Maffay, Milva, Nana Mouskouri und Karat.

Der überzeugte Sozialdemokrat setzt sich als Vorstandsmitglied der Solidarfonds Stiftung NRW für zusätzliche Ausbildungsplätze und die Wiedereingliederung Langzeitarbeitsloser ins Berufsleben ein. Den Ehrenpreis der Solidarfonds Stiftung NRW erhielt er 2011 für sein nachhaltiges soziales Engagement. 2012 wurde ihm außerdem der Kultur-Preis der B.Z. in Berlin verliehen sowie der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Oktober 2014 wurde der sozial engagierte Sänger für sein Lebenswerk mit der "Goldenen Henne" ausgezeichnet und Ende Januar 2015 im Rahmen des SemperOpernballs in Dresden mit dem St. Georgs Orden in der Kategorie Kultur geehrt. Roland Kaiser ist zudem Botschafter des Kinderhospizes Mitteldeutschland e.V. in Tambach-Dietharz sowie der Albert Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke, „SchrittMacher“ der Tom Wahlig Stiftung, Botschafter für Organspende (Stiftung Leben) sowie Botschafter der Stiftung AtemWeg.

Als Autor des im April 2009 veröffentlichten Ratgebers ATEMPAUSE, der im Oktober 2011 in aktualisierter Neuauflage zudem auch als Hörbuch unter dem Titel ATEMPAUSE – ALLES IST MÖGLICH erschienen ist, thematisiert Roland Kaiser seine 2010 durch eine Lungentransplantation geheilte chronische Erkrankung COPD (chronic obstructive pulmonary disease) und möchte seine neu gewonnene Lebensfreude teilen, indem er durch seine ehrenamtlichen Botschafter-Engagements für mehr Mitmenschlichkeit wirbt - in Dankbarkeit für das wohl größtes Geschenk seiner ganz persönlichen „Seelenbahnen“, sein zweites Leben. Neun Jahre lang gab der Sänger trotz dieser chronischen Erkrankung umjubelte Live-Konzerte mit Tausenden von Besuchern.

Nach überstandener Krankheit feierte Roland Kaiser nach einer vorübergehenden Bühnen-Auszeit im Herbst 2010 bereits wieder seinen ersten TV-Auftritt. Im Sommer 2011 kehrte Roland Kaiser mit seinen alten Kollegen und Bandfreunden auf die großen Live-Bühnen zurück. Mit der Album-CD „Alles ist möglich“ (Juni 2011) legte der Wahlmünsteraner nach zweijähriger Schaffenspause ein neues Studio-Album nach, das sich erfolgreich in den Charts platzierte. Es folgten 2012 das Album „Affären“ sowie die gleichnamige LIVE-Tournee im Frühjahr 2013.

Mit der Kultveranstaltung KAISERMANIA wartete der Pop-Kaiser im August 2011 seines Comeback-Jahres zudem mit einem besonderen Highlight auf: Vor der traumhaften Kulisse der Dresdner Altstadt stieg aufgrund der überwältigenden Nachfrage erstmalig gleich an zwei aufeinander folgenden Tagen die größte Roland Kaiser-Party des Jahres! Der Kultstar des deutschen Pop-Schlagers ließ im mehrstündigen Doppelschlag gemeinsam mit rund 25 000 Fans am Elbufer in Dresden die beliebtesten Hits seiner Karriere aufleben. 2013 und 2014 stehen sogar mit drei Konzerten im Zeichen des unglaublichen Dresdner Kaisermania-Triples.
Der Münster-TATORT, in dem Roland Kaiser alias Roman König“ eine viel beachtete Episoden-Hauptrolle spielte, erzielte mit Ausstrahlung im Frühjahr 2013 eine Rekordquote von 12,81 Millionen Zuschauern.

Das Leben hat Roland Kaiser zu der gewachsenen Persönlichkeit gemacht, die er heute ist, als gleichermaßen sozial engagierter, verantwortungs- und liebevoller Familienvater wie auch facettenreicher Künstler, der Trends gerne für seine quer durch die Generationen erfolgreichen Produktionen aufgreift, ihnen jedoch nie hörig war. Erfunden sind höchstens die Begegnungen, von denen er singt. Mehr und weniger heldenhaft. Dabei geht es ihm um die Darstellung des Gefühls, das man in eben diesem Moment gehabt hatte als man den Titel im Studio aufnahm oder die individuelle Wahrnehmung des Augenblicks, in dem man ihn gerade hört. Als Sänger erzählt Roland Kaiser in musikalischen Bildern, die seinem Publikum die Welt zeigen, wie jeder Einzelne sie gerade sehen möchte - nicht unbedingt, wie sie ist. Sehnsucht ist die Grundmelodie seiner Lieder. Auf 40 Jahre Bühne zurückblickend steht der Kaiser für zügellose Leidenschaft und ungezähmtes Leben und es ist ihm bei aller Kreativität und Spielfreude durch unbändigen Optimismus und Lebensmut gelungen, Hindernisse in Chancen zu verwandeln und dem Schicksal ein Höchstmaß an Glück abzutrotzen! 2014 ist Roland Kaiser auf der Höhe seiner Zeit!


Weitere Bilder siehe hier

Hier ein Youtube-Beitrag vom Semperoperball 2015






Samstag, 21. März 2015

Welttag gegen Rassismus


Integration pur im Jugendtreff "Flash Too" 2011: Frank Bürger, Chefredakteur der Prenzlauer Rundschau, (links) mit Treffleiter Ibraimo Alberto (rechts) gratulieren einem polnischen Teilnehmer zum Turniersieg. Die Aufnahme entstand kurz, bevor der Mosambikaner Schwedt verlassen hat.
Foto: privat


 Ende Juni 2011 saß der Chefredakteur der Prenzlauer Rundschau gemeinsam mit dem ehemaligen Schwedter Ausländerbeauftragten Ibraimo Alberto in einem chinesischen Restaurant in Schwedt (Oder). Ein langer Kampf lag hinter dem Mann aus Mosambik, ein Kampf gegen Vorurteile, Beleidigungen, rassistischen Übergriffen. Als ehrenamtlicher Leiter des Jugendtreffs „Flash Too“ in Schwedt hatte er noch einmal einen Versuch gestartet, Fuß zu fassen. Vergeblich.

An diesem Abend sagte Alberto der Stadt an der Oder, die schon Jahre zuvor öfters wegen rassistischer Übergriffe in die Schlagzeilen geraten war, einfach nur „Tschüss“. Danach begann ein Medienspektakel ohne Gleichen.

Folgen hatte das auch für den Jugendtreff „Flash Too“ und den Trägerverein Polnisch-Deutsche Standortentwicklung PoDeSt.

Cornelia Hendrich von der Märkischen Oderzeitung fasste im Mai 2012 die Vorgänge detailliert zusammen:

„Der frühere Betreiber des Schwedter Jugendklubs "Flash too", der Verein Podest (Polnisch-Deutsche Standortentwicklung), löst sich auf. Das hätten die Mitglieder mehrheitlich entschieden, teilte der Verein mit. Den letzten öffentlichen Auftritt gab es am Donnerstag zusammen mit Ibraimo Alberto in Bernau, als in geschlossener Runde der vom Verein initiierte Nazi-Aussteiger-Film "Einer von uns" gezeigt wurde.
Als Grund für die Auflösung nannte der Verein einen Überfall auf den Jugendklub im Juli 2011. Bei diesem sei nach Aussagen von Podest eine polnische Fahne von der Wand gerissen und seien polnische Mitarbeiter beleidigt worden.
"Die Mehrheit der Vereinsmitglieder und der Vorstand sehen in dem Überfall einen Angriff auf polnische Mitarbeiter und Vereinsmitglieder. Sie haben sich darüber verständigt, den Verein aufzulösen", sagte Frank Bürger vom Podest-Verein. "Heute haben die meisten polnischen Mitglieder den Verein verlassen."
Der Mosambikaner Ibraimo Alberto, ehemaliger Ausländerbeauftragter von Schwedt, war Podest-Mitglied und Leiter des Jugendtreffs "Flash Too".
Podest habe zu Beginn des Jahres den Jugendtreff nach den Vorfällen bewusst an den Trägerverein Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) in Absprache mit der Stadt Schwedt abgegeben. Der Klub soll weiterhin nachmittags für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre offen sein.
Der Verein "Podest" existierte seit sieben Jahren. Für die ehemalige Leiterin des "Flash too" Gisela Zabel gab es im Januar 2008 die Auszeichnung mit dem Ehrenpreis des Bürgermeisters, an den Verein die Verleihung der polnischen Auszeichnung "Freund des Kindes" und die Verleihung der Europaurkunde des Landes Brandenburg an den Vorsitzenden Frank Bürger.
Zudem hatte sich der Verein für die taubblinde Aleksandra aus Krapiel und die Produktion des Nazi-Aussteiger-Films "Einer von uns" engagiert. ,Wir werden versuchen, unseren Verpflichtungen bei der Vereinsauflösung nachzukommen’, so Bürger.

Inzwischen hat Ibraimo Alberto ein Buch „Ich wollte leben wie die Götter“ geschrieben, das die Prenzlauer Rundschau rezensiert hat und das er auch in Potsdam und Prenzlau präsentiert hat.

Weitere Infos und Rezension und Filmbeiträge hier

Gestern nun hatte der Chefredakteur der Prenzlauer Rundschau Zeit, zum Welttag des Rassismus in der Karlsruher Innenstadt und der Südstadt sich mit Alberto auszutauschen.
In Karlsruhe hat er ein neues Leben begonnen. Das ZDF hat ihn gerade besucht.
Auch in die Karlsruher Wochen des Rassismus und die Jubiläumsfeierlichkeiten der Stadt ist Ibraimo Alberto eingebunden.
Auch in der Dokumentation „Alle anderen sind nicht gleich anders“, die am 28. März  um 19 Uhr in der Kinemathek Karlsruhe Premiere feiert, ist Alberto mit eingebunden.

Zum Welttag des Rassismus denkt die Redaktion an Ibraimo Alberto.


Ibraimo Alberto kurz nach seiner Ankunft in Karlsruhe.
Er begrüßt Freunde. Fotos: Frank Bürger


Ibraimo Alberto heute
Foto: Frank Bürger









Samstag, 14. März 2015

Von Ludwigsburg nach Berlin






Der Ludwigsburger Andreas Rothbauer wagt den Sprung ins Musikgeschäft. Die Prenzlauer Rundschau heftet sich auf seine Spuren. In einem Gespräch des Chefredakteurs mit Bernd Neuber im Hotel Interconti wird klar: Diese württembergische Note "Unter den Linden" muss gepflegt werden.

Lokalkolorit strahlt aus seinen Augen. Andreas Rothbauer, knapp über 50, macht einen soliden Job.

Als Betriebsratsvorsitzender der Wüstenrot AG in Ludwigsburg und kümmert er sich um die Belange von mehr als 1000 Beschäftigten des Konzerns. "Das ist auch eine kreative Arbeit, und ohne Kreativität geht’s nicht in meinem Leben", sagt er gegenüber der Bietigheimer Zeitung.

Musikalisch war er schon in den 1980ern aktiv, war Live-Gitarrist für die Bietigheimer Band "Camouflage", deren Synthi-Pop-Hymnen zu Tausenden verkauft wurden. Sogar beim Grand Prix d’Eurovision, so hieß der Eurovision Song Contest 1989 noch, trat er auf, mit seiner Band "Die Erben".

Nun will er erneut ins Musikgeschäft einsteigen, modisch, aktuell, authentisch.

Zu ihm gehört die cremefarbene Gitarre Fender Stratocaster made in USA mit modifizierter Korpusform.

Zu ihm gehört der VW Karmann Ghia. Schon von klein auf war er in die Form dieses einmaligen Designs verliebt. Mit 19 griff er zu. Ohne eine einzige Schweißnaht fließt die Karosserie in vollendete Rundungen. Italienisches Flair atmet der Wagen, ausgestattet mit deutscher Technik, exotisch und doch gesetzt, wie die Musik des Künstlers.

Ein Blickfang bei der Fahrt auf der Berliner Straße "Unter den Linden"...

Eine echte Berliner Note

Andreas Rothbauers erster offizieller Video Clip des Songs "Unter den Linden" ist an bekannten Berliner Sehenswürdigkeiten entstanden. Der eingängige Rock-Pop-Song handelt von Sehnsucht, Fernweh und der Suche nach der großen Liebe.

Das Musikvideo ist als Roadmovie auf der Fahrt nach und durch Berlin angelegt.





Am nächsten Dienstag, 17. März 2015, wird um 20 Uhr ein Live-Video von ihm zu dem Song "Unter den Linden" auf YouTube veröffentlicht. Den Link dazu gibt es dann auf der





Youtube-Beitrag "Unter den Linden"