Wir sind auf dem Weg

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Sonntag, 2. November 2014

Auf den Spuren Wilhelm Furtwänglers



Am 30. November 1954, vor 60 Jahren wurde der weltberühmte Dirigent Wilhelm Furtwängler auf dem Bergriedhof in Heidelberg beigesetzt. Der Chefredakteur der Prenzlauer Rundschau hatte die Möglichkeit, vor einigen Tagen einen Abstecher auf diesen wunderbaren Friedhof im Odenwald mit seiner Tochter zu machen. Nicht ohne Grund. Sein Patenonkel Georg Ueltzhoeffer war bei der Beerdigung Furtwänglers als Chorist des Heidelberger Theaters, das die Bestattung dieses weltberühmten Musikers begleitete.
Mit dabei auch Tochter Anastasia.

Eine wichtige Quelle für sein Leben ist Wikipedia:

Er verbrachte seine Jugend in München, wo sein Vater an der Universität unterrichtete, und besuchte das humanistische Gymnasium. Frühzeitig begeisterte er sich für Musik. Ab 1899 erhielt er Privatunterricht in Tonsatz, Komposition und Klavier. Seine Ausbildung zum Pianisten übernahmen Joseph Rheinberger, Max von Schillings und Conrad Ansorge.

Denkt man an die Stücke von Rheinberger, ist klar, welche Tiefe die Ausbildung hatte und welche Verbundenheit zur Romantik.

Hier seine Stationen

Seine ersten Engagements führten ihn 1906 als 2. Repetitor nach Berlin, 1907 über Breslau als Chorleiter nach Zürich und anschließend wieder nach München. 1910 engagierte ihn Hans Pfitzner als 3. Kapellmeister nach Straßburg. 1911 ging er als Nachfolger von Hermann Abendroth nach Lübeck und dirigierte dort das Orchester des Vereins der Musikfreunde. 1915 wurde Furtwängler Operndirektor in Mannheim, von 1919 bis 1921 fungierte er als Chefdirigent des Wiener Tonkünstler-Orchesters, 1920 übernahm er als Nachfolger von Richard Strauss die Konzerte der Berliner Staatsoper. Von 1921 bis 1927 hatte er (gemeinsam mit Leopold Reichwein) die Stelle des Konzertdirektors der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien inne und dirigierte in dieser Funktion das 1921 neu konstituierte Wiener Sinfonieorchester (seit 1933: Wiener Symphoniker). Ab 1922 arbeitete er als Chefdirigent des Berliner Philharmonischen Orchesters und dirigierte außerdem bis 1928 das Gewandhausorchester in Leipzig als Gewandhauskapellmeister. Für das Jahr 1931 hatte er die Gesamtleitung der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth.

Hier wird auch deutlich, wie stark Furtwänglers Beziehungen zu Berlin und auch Bayreuth waren. Er war ein internationaler Star…Und auch trotz der Nazi-Diktatur kann ihm keiner diese Liebe zur Musik, zur Reinheit des Klanges, zum Klang der Weltmusik nehmen.

1945 erhielt Furtwängler von den amerikanischen Besatzungsbehörden zunächst Dirigierverbot. Verheerender noch war für ihn seine internationale Ächtung und seine Brandmarkung als Sündenbock: Man titulierte ihn als „Hitlers gehätschelten Maestro“, „musikalischen Handlanger der nazistischen Blutjustiz“ und „eine der verhängnisvollsten Figuren des Nazireiches“.

Der Fürsprache der „entarteten“ Musiker Paul Hindemith, Yehudi Menuhin, Szymon Goldberg sowie seiner langjährigen jüdischen Sekretärin Berta Geissmar verdankte es Furtwängler, dass er 1947 freigesprochen wurde. Am 25. Mai 1947 dirigierte er erstmals wieder in einem öffentlichen Konzert die Berliner Philharmoniker. Es dauerte jedoch noch weitere fünf Jahre, bis er 1952 wieder zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker ernannt wurde, diesmal auf Lebenszeit.

 Furtwängler, Mitglied der weitverzweigten Familie Furtwängler, war zweimal verheiratet. 1923 heiratete er die Dänin Zitla Lund. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits vier außereheliche Kinder. Die Ehe selbst blieb kinderlos. 1931 erfolgte die offizielle Trennung des Paars, die Scheidung jedoch erst 1943. Im selben Jahr heiratete er Elisabeth Ackermann (20. Dezember 1910 bis 5. März 2013), geborene Albert, deren erster Mann, Hans Ackermann, im Zweiten Weltkrieg gefallen war. Aus dieser Ehe ging der einzige eheliche Sohn, Andreas E. Furtwängler (11. November 1944), hervor. Befreundet war er mit der Geigerin Melanie Michaelis.

Furtwängler war Stiefvater der Schauspielerin Kathrin Ackermann, deren Tochter Maria Furtwängler ebenfalls als Schauspielerin bekannt ist.

Sein Grab auf dem Heidelberger Bergfriedhof wird von einer Steinplatte mit dem Vers aus 1. Kor. 13,13 bedeckt: Nun aber bleibt Glaube, Liebe, Hoffnung, diese drei. Aber die Liebe ist die Größte unter ihnen.
Neben ihm ruhen seine Mutter und seine Schwester Märit Furtwängler-Scheler.

Seit dem 8. November 1991 ist Maria Furtwängler mit dem Verleger Hubert Burda verheiratet. Sie haben zwei Kinder, was natürlich die Bedeutung der Familie aufweist.

Ihre erste große Rolle spielte Maria Furtwängler in der Fernsehserie Die glückliche Familie von 1987 bis 1993. Hier gelang ihr der künstlerische Durchbruch an der Seite von Maria Schell, Siegfried Rauch und ihrer Mutter Kathrin Ackermann. Die achte Todsünde war Furtwänglers erste Arbeit für den NDR. Hier spielte sie die EU-Mitarbeiterin Katja Schütte im Ressort für Wirtschaftskriminalität. Die Zusammenarbeit fand mit dem Tatort eine erfolgreiche Fortführung. Ihr Debüt gab sie dabei am 7. April 2002 in Lastrumer Mischung, weitere 20 Sendungen folgten bis 2012. Als Tatort-Kommissarin Charlotte Lindholm ermittelt Furtwängler in ganz Niedersachsen, vorwiegend auf dem Lande. Dies ermöglicht ihr ein dramaturgischer Kniff, indem sie für das Landeskriminalamt Niedersachsen mit Sitz in Hannover tätig wird. Die Mutterrolle in der Serie wird von ihrer Mutter Kathrin Ackermann gespielt.

Sie ist auch sozial sehr engagiert.

Die Prenzlauer Rundschau gedenkt in besonderer Weise an diesen großen Dirigenten.

Artikel und Foto: Frank Bürger


Anastasia Bürger vor dem Grab von Wilhelm Furtwängler
Foto: Frank Bürger

  

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