Wir sind auf dem Weg

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Freitag, 14. November 2014

Überraschung: Neuer Probst in der EKBO



Nach zehnjähriger Amtszeit muss die Stellvertreterin des Bischofs Friederike von Kirchbach dem  bisherigen Studiendirektor des Predigerseminars der hannoverschen Landeskirche im Kloster Loccum, Christian Stäblein, weichen. Die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hatte sich laut Informationen des RBB gegen eine weitere Amtszeit der Pröpstin ausgesprochen.
Das Kirchenparlament wählte den Vorstand des Diakonischen Werks Niedersachsen, Dr. Jörg Antoine, heute  in Berlin zum neuen Konsistorialpräsidenten der Landeskirche. Er folgt Dr. Ulrich Seelemann nach. Die Synode hatte im April ebenfalls einer Verlängerung der Amtszeit abgelehnt.

Die Landessynode in Berlin hatte heute  über zwei weitreichende Personalien zu entscheiden.
Zum einen musste ein Nachfolger für Dr. Ulrich Seelemann als Konsistorialpräsidenten und Chefjuristen der EKBO gefunden werden. Laut EPD übernimmt Seelemann bis zu seiner Rente Aufgaben in der Evangelischen Kirche Deutschland. Auf der Frühjahrssynode hatten die Parlamentarier einer Verlängerung der Amtszeit Seelemanns nicht zugestimmt.

Hier schenkten nun dieses Mal die Synodalen dem 46-jährigen Juristen und Philosophen Jörg Antoine das Vertrauen. Dr. Jörg Antoine war ab 2008 stellvertretender Direktor des Diakonischen Werkes der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers e.V.. Seit 2014 ist er Vorstandsmitglied des Diakonischen Werkes evangelischer Kirchen in Niedersachsen e.V..
Er war von 2002 bis 2007 als Jurist im Landeskirchenamt der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers tätig. 2002 promovierte er mit einer verfassungsrechtlichen Dissertation über die „Aktive Sterbehilfe in der Grundrechtsordnung“. Von 1997 bis 2002 war er zunächst Rechtsanwalt in einer wirtschaftsrechtlich ausgerichteten Sozietät und anschließend in einer Steuerberatungsgesellschaft zur Sanierung geschlossener Immobilienfonds.
Das juristische Referendariat absolvierte er in Berlin. Studiert hat er Recht, Betriebswirtschaft und Philosophie an der FU-Berlin.
Seit 2007 ist er ehrenamtlich Prädikant in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Dr. Antoine ist seit Oktober 2012 stellvertretender Vorsitzender der Konferenz Diakonie und Entwicklung.

Die zweite Personalentscheidung war ebenso bedeutend. Hier gab es nun nach der Abwahl von Seelemann im April ein weiteres Erdbeben in der EKBO.
Nur 37 Vertrauensstimmen bekam Friederike von Kirchbach, die seit zehn Jahren das Amt begleitet.  

Der RBB berichtete über die Vorstellung der Kandidaten. Für das theologische Führungsamt als Stellvertreter des Bischofs haben sich die bisherige Amtsinhaberin Friederike von Kirchbach, Oberkirchenrätin Mareile Lasogga aus Hannover und der Studiendirektor des Predigerseminars der hannoverschen Landeskirche im Kloster Loccum, Christian Stäblein, beworben.

Kirchbach betonte bei ihrer Vorstellung in Berlin, aus der Geschichte der evangelischen Kirche, vor allem während des Nationalsozialismus', folge die Verpflichtung, immer wieder neu zu prüfen, welche Fehlentwicklungen von der Kirche heute möglicherweise übersehen würden. So stelle sich auch die Frage, ob genug für Flüchtlinge getan werde. Die evangelische Kirche müsse als Volkskirche "nah am Menschen sein", sagte die Theologin. Kommende Aufgaben seien dabei neben dem Reformationsjubiläum 2017 unter anderem die Havel-Bundesgartenschau, das 850. Domjubiläum in Brandenburg an der Havel und der Lausitzkirchentag 2015.
Lasogga betonte, die Kirche habe auch in der modernen säkularen Welt einen öffentlichen Auftrag. Der christliche Glaube habe zwar in pluralen Gesellschaften "seine exklusive Stellung verloren", der "Ideologie der Privatheit der Religion" müsse jedoch entgegengetreten werden, sagte die Theologin. Stäblein sagte, die Kirche müsse Teil der pluralen Öffentlichkeit sein, ohne den Anspruch aufzugeben, Kirche für alle zu sein: "Beliebigkeit und anspruchslose Bedeutungslosigkeit sind ihre Gegner." Als Volkskirche müsse die evangelische Kirche eine offene, ökumenische und öffentliche Kirche sein, betonte der Theologe.
Die Synodalen entschieden sich schließlich für Christian Stäblein.
Hier Infos von der Pressestelle der Hannoverschen Landeskirche
Christian Stäblein, geboren am 1. November 1967, ist mit Anke Stäblein verheiratet. Sie haben vier Kinder im Alter zwischen einem und acht Jahren. Nach dem Studium der Theologie und den beiden Examina war Stäblein Pastor in Lengede, bevor er als Assistent an den Lehrstuhl für Praktische Theologie der Universität Göttingen ging und dort 2002 zum Dr. theol. promovierte. Seit April 2005 ist er Pastor an der St. Martins-Kirche in Nienburg.
Stäblein bildet bereits seit mehreren Jahren Pastorinnen und Pastoren fort, zum Beispiel in dem Kurs „Liturgische Präsenz“. Als ehemaliger Assistent blickt er auf zahlreiche von ihm geleitete Seminare an der Universität Göttingen zurück. Zuletzt hat er dort in den Jahren 2006 und 2007 das Modul „Christliches Leitungsverständnis“ im Rahmen des Weiterbildungsstudienganges „Führungskompetenz in theologischer Sicht“ unterrichtet.
Hier Infos der EKBO zu Friederike von Kirchbach:
Pröpstin Friederike von Kirchbach ist die Stellvertreterin des Bischofs.  Sie ist geborenes Mitglied der Kirchenleitung, der Landessynode und leitende Geistliche des Konsistoriums.
Friederike von Kirchbach wurde am 28. Mai 1955 in Gersdorf bei Leipzig geboren. Zusammen mit zwei Schwestern und einem Bruder wuchs sie in einem Pfarrhaus im Erzgebirge auf. Nach dem Abitur an der Erweiterten Ernst-Schneller-Oberschule in Meißen studierte sie Theologie in Leipzig, Jena und Naumburg.
  • 1986, nach einer achtjährigen Phase als Hausfrau und Mutter dreier Kinder, begann sie als Landesjugendwartin in der Evangelischen Landesstelle für Junge Gemeinde zu arbeiten.
  • 1992 übernahm sie eine Pfarrstelle in Kreischa bei Dresden. Gleichzeitig arbeitete sie am dortigen Rehabilitationsklinikum als Krankenhausseelsorgerin.
  • Im März 2000 wurde sie zur Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages mit Sitz in Fulda gewählt. Unter ihrer Leitung fanden der 29. Deutsche Evangelische Kirchentag in Frankfurt/Main, der 1. Ökumenische Kirchentag in Berlin und der 30. Evangelische Kirchentag in Hannover statt.
  • Am 5. Februar 2005 wählte die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesischen Oberlausitz sie zur Pröpstin.
  • Am 17. Juni 2005 übernahm Friederike von Kirchbach damit die Theologische Leitung des Konsistoriums und zugleich die Rolle der Stellvertreterin des Bischofs. Sie vertritt die Evangelische Landeskirche in zahlreichen Gremien von Kirche und Gesellschaft.
  • Seit 2010 ist sie Mitglied des Vorstandes des Sozialwissenschaftlichen Institutes der EKD.
  • Seit Januar 2013 leitet sie als Vertreterin der Evangelischen Kirche den Rundfunkrat des rbb.
    Sie ist Mitherausgeberin der Ökumenischen Bibelauslegungen „Mit der Bibel durch das Jahr“ des Kreuzverlages.
Als Leiterin der theologischen Grundsatzabteilung des Konsistoriums ist die Pröpstin zuständig für alle Fragen von Theologie und kirchlichem Leben. Sie ist in dieser Funktion stimmberechtigtes Mitglied von Kirchenleitung und Landessynode. Besondere Schwerpunkte ihrer Arbeit liegen in den Bereichen Ökumene, Interreligiöser Dialog, Publizistik und Umweltfragen. Sie ist Vorsitzende der Ratsleitung des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg und Vorsitzende des Missionsrates des Berliner Missionswerkes.

 
Friederike von KirchbachFoto: Frank Bürger





Bischof Markus Droege Foto:A.Savin

Bischof Markus Droege (r.) pflanzt mit  Johannes von Essen, Stiftsvorsteher des Evangelischen Johannesstifts Berlin, ein Apfelbäumchen ... Symbol für die Zukunft, Foto: Frank Bürger

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