Martin von Essen, Andreas Mörsberger, Andreas Arentzen und Pressesprecher Thorsten Wittke (v. l. n. r.) |
Der 25. März 2008 war ein kalter Tag. Es war der Tag nach
dem Osterfest. Manchmal regnete es, manchmal schneite es. Und manchmal flutete
das Sonnenlicht in den Kreißsaal des Waldkrankenhauses. Meine Frau und ich
hatten uns bewusst für das Waldkrankenhaus in Spandau zur Geburt unseres Kindes
entschieden. Heute arbeitet es wie viele Krankenhäuser unter dem Dach der Paul
Gerhardt Diakonie. Aber nun unter etwas anderen Umständen.
Anastasia und Frank Bürger, das Bild rechts aufgenommen im Evangelischen Waldkrankenhaus. Foto: Frank Bürger |
Der Verein Paul
Gerhardt Diakonie e. V. ist am 27. November 2017 im Rahmen eines
Rechtsformwechsels in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft umgewandelt worden.
Alleinige Aktionärin der gAG ist die Stiftung Evangelisches Johannesstift SbR.
Mit dieser Gigantenhochzeit wird die kirchliche Trägerlandschaft
in Deutschland schon aufgemischt. Sie stärkt zudem die Diakonie in der
Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Ein wichtiger
Faktor ist zudem auch das finanzielle Behaupten auf dem Markt, den auch Träger
aus England oder Frankreich bestücken. Das unterstrich Andreas Arentzen (Vorstand
Personal) bei der Vorstellung des neuen Konzeptes im Martin-Luther-Krankenhaus.
Die Würdigung kommt auch von höchster Stelle. Am 31. Januar
2018 wird die Fusion in der französischen Friedrichstadtkirche gefeiert. Die
Festpredigt hält Markus Dröge persönlich, Bischof der Evangelischen Kirche
Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Aufsichtsratsvorsitzender des
Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung.
„Durch die Fusion zur
gemeinnützigen Aktiengesellschaft ergänzen sich unsere Angebote ideal“,
beschreibt der Sprecher des Vorstandes, Pfarrer Martin von Essen, die neue
Situation. „Wir wollen die diakonisch-soziale Angebotsstruktur im Nordosten Deutschlands
erweitern und stärken, bestehende und neue Angebote passgenau verwirklichen und
anbieten, eine starke, gemeinsame diakonische Arbeitgebermarke kreieren und
qualifizierte Fach- und Führungskräfte gewinnen, sowie als gefragter Anbieter
hochqualitativer medizinischer, pflegerischer und sozialer Dienstleistungen
agieren und als starker Ansprechpartner für Politik und Bezugsgruppen die
Gesellschaft bereichern“, berichtet von Essen weiter. So soll das Diakonische
Terzett weiterentwickelt werden: Professionalität, Ökonomie in Kongruenz mit
Spiritualität und Ethik.
Das Evangelische
Johannesstift soll zu einem geistlichen Zentrum des neuen Trägers weiterentwickelt
werden. Freude natürlich bei Stiftskantor Jürgen Linder. Gerade durfte er mit
seinen Kinderchören den Wichern-Adventskranz im Bundestag übergeben. Am 16. Und
17. Dezember 2017 präsentiert die Kantorei gemeinsam mit dem Sinfonieorchester
Tempelhof ein Winterkonzert.
Den Mitarbeitenden
biete das fusionierte Unternehmen eine größere Stabilität und Sicherheit.
Fusionsbedingte Kündigungen wurden von vornherein ausgeschlossen.
Hier nun ein Youtube zum Auftritt der Kantorei im Evangelischen Johannesstift:
Zu betonen ist auch, dass die Kooperation mit der Charité
Berlin Fahrtwind bekommt. Über eine großzügige Spenderin sei es möglich, einen
weiteren Lehrstuhl einzurichten, und zwar für den Bereich der Palliativmedizin.
„Wir wollen die Forschung weiter unterstützen“, so Martin von Essen.
Andreas Mörsberger (Vorstand Finanzen) zog ein gutes Fazit: „Durch
die Fusion wollen die stationären und ambulanten Angebote in der Akutversorgung
zusammenführen.“
Ulrich Seelemann. Foto: privat |
Am 4. Dezember tagte zum letzten Mal das Kuratorium des
Johannesstifts, nach der Fusion setzt sich das Gesamtkuratorium neu zusammen.
Als Aufsichtsratsvorsitzender agiert Ulrich Seelemann. Von
2005 bis 2015 arbeitete Seelemann als Konsistorialpräsident für die
Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
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