Wir sind auf dem Weg

Wir sind auf dem Weg

Mittwoch, 6. Dezember 2017

Diakonische Hochzeit: Johannesstift und Paul Gerhardt Diakonie fusionieren

Martin von Essen, Andreas Mörsberger, Andreas Arentzen und Pressesprecher Thorsten Wittke (v. l. n. r.)
Reportage von Frank Bürger

Der 25. März 2008 war ein kalter Tag. Es war der Tag nach dem Osterfest. Manchmal regnete es, manchmal schneite es. Und manchmal flutete das Sonnenlicht in den Kreißsaal des Waldkrankenhauses. Meine Frau und ich hatten uns bewusst für das Waldkrankenhaus in Spandau zur Geburt unseres Kindes entschieden. Heute arbeitet es wie viele Krankenhäuser unter dem Dach der Paul Gerhardt Diakonie. Aber nun unter etwas anderen Umständen. 

Anastasia und Frank Bürger, das Bild rechts aufgenommen im Evangelischen Waldkrankenhaus. Foto: Frank Bürger





Der Verein Paul Gerhardt Diakonie e. V. ist am 27. November 2017 im Rahmen eines Rechtsformwechsels in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Alleinige Aktionärin der gAG ist die Stiftung Evangelisches Johannesstift SbR.
Mit dieser Gigantenhochzeit wird die kirchliche Trägerlandschaft in Deutschland schon aufgemischt. Sie stärkt zudem die Diakonie in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Ein wichtiger Faktor ist zudem auch das finanzielle Behaupten auf dem Markt, den auch Träger aus England oder Frankreich bestücken. Das unterstrich Andreas Arentzen (Vorstand Personal) bei der Vorstellung des neuen Konzeptes im Martin-Luther-Krankenhaus.
Die Würdigung kommt auch von höchster Stelle. Am 31. Januar 2018 wird die Fusion in der französischen Friedrichstadtkirche gefeiert. Die Festpredigt hält Markus Dröge persönlich, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Aufsichtsratsvorsitzender des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung.

 „Durch die Fusion zur gemeinnützigen Aktiengesellschaft ergänzen sich unsere Angebote ideal“, beschreibt der Sprecher des Vorstandes, Pfarrer Martin von Essen, die neue Situation. „Wir wollen die diakonisch-soziale Angebotsstruktur im Nordosten Deutschlands erweitern und stärken, bestehende und neue Angebote passgenau verwirklichen und anbieten, eine starke, gemeinsame diakonische Arbeitgebermarke kreieren und qualifizierte Fach- und Führungskräfte gewinnen, sowie als gefragter Anbieter hochqualitativer medizinischer, pflegerischer und sozialer Dienstleistungen agieren und als starker Ansprechpartner für Politik und Bezugsgruppen die Gesellschaft bereichern“, berichtet von Essen weiter. So soll das Diakonische Terzett weiterentwickelt werden: Professionalität, Ökonomie in Kongruenz mit Spiritualität und Ethik.

 Das Evangelische Johannesstift soll zu einem geistlichen Zentrum des neuen Trägers weiterentwickelt werden. Freude natürlich bei Stiftskantor Jürgen Linder. Gerade durfte er mit seinen Kinderchören den Wichern-Adventskranz im Bundestag übergeben. Am 16. Und 17. Dezember 2017 präsentiert die Kantorei gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Tempelhof ein Winterkonzert.
 Den Mitarbeitenden biete das fusionierte Unternehmen eine größere Stabilität und Sicherheit. Fusionsbedingte Kündigungen wurden von vornherein ausgeschlossen.

Hier nun ein Youtube zum Auftritt der Kantorei im Evangelischen Johannesstift:




Zu betonen ist auch, dass die Kooperation mit der Charité Berlin Fahrtwind bekommt. Über eine großzügige Spenderin sei es möglich, einen weiteren Lehrstuhl einzurichten, und zwar für den Bereich der Palliativmedizin. „Wir wollen die Forschung weiter unterstützen“, so Martin von Essen.
Andreas Mörsberger (Vorstand Finanzen) zog ein gutes Fazit: „Durch die Fusion wollen die stationären und ambulanten Angebote in der Akutversorgung zusammenführen.“

Ulrich Seelemann. Foto: privat


Am 4. Dezember tagte zum letzten Mal das Kuratorium des Johannesstifts, nach der Fusion setzt sich das Gesamtkuratorium neu zusammen.

Als Aufsichtsratsvorsitzender agiert Ulrich Seelemann. Von 2005 bis 2015 arbeitete Seelemann als Konsistorialpräsident für die Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen