Das Christliche Kinder- und Jugendwerk "Die Arche" e.V. wurde
1995 von Bernd Siggelkow in Berlin gegründet. Ziel des Vereins ist es, Kinder
von der Straße zu holen, gegen soziale Defizite zu agieren sowie Kinder wieder
ins Zentrum der Gesellschaft zu stellen. In ihren Einrichtungen bietet die
“Arche“ täglich kostenlos eine vollwertige, warme Mahlzeit, Hausaufgabenhilfe,
sinnvolle Freizeitbeschäftigungen, mit Sport und Musik, und vor allem viel
Aufmerksamkeit. Auf dem zurückliegenden
Treffen des Deutsch-Polnischen Wirtschaftskreises am 8. Dezember im Berliner Syvoy-Hotel war Wolfgang Büscher,
Pressesprecher der Arche, zu Gast. Vor allem das Engagement von Lukas Podolski
stand im Vordergrund. Er will in seiner Heimat Gleiwitz einen neuen
Arche-Standort eröffnen.
Die Prenzlauer Rundschau agierte als Medienpartner.
Wolfgang Büscher ist seit zehn
Jahren Pressesprecher der Arche. Als Reporter für die ARD und den STERN kam er
zu dem Jugendwerk.
Seine Ziele sind christlich geprägt
und voller Empathie für die Not in der Welt. Fakt ist: 43 Prozent der Kinder und
Jugendlichen in Berlin sind Hartz IV-Empfänger. Büscher ist direkt und offen.
Das, was er in seiner Arbeit hört und sieht, ist einfach nur real und
existenziell.
„Ich kann die Fresse von meinem
Sohn nicht mehr sehen, das erinnert mich zu sehr an meinen Ex“, die Aussagen
von Müttern, die ihre Kinder einfach abschieben.
Aber die Hilferufe aus allen Ecken
und die Kinderarmut explizit scheinen bei der Politik nicht anzukommen. Rund
600 bis 700 Jugendliche besuchen die Einrichtungen der Arche.
Mittlerweile gibt es die Arche in
zwölf Städten an 18 Standorten und das nicht nur in Deutschland, sondern auch
in der Schweiz und in Polen. In Berlin haben wir vier Standorte und des
Weiteren auch eine Arche-Grundschule und die Arche in der Mozartschule. In
Düsseldorf konnten wir 2012 neben der normalen Arche-Einrichtung unsere erste
Arche-Kita eröffnen. Weitere Standorte sind Potsdam, Hamburg, Göttingen,
Frankfurt, Leipzig, Meißen, München, Köln, Ebnat-Kappel (Schweiz) und Warschau
(Polen).
Jeder fünfte Jugendliche in
Deutschland ist Analphabet, und es werden jährlich mehr. Mit dem Buch
„Deutschlands verlorene Kinder“ geben
der Arche-Gründer Bernd Siggelkow und sein Pressesprecher Antwort auf viele
Fragen bezüglich der Kinderarmut:
Warum scheitern so viele Kinder in der Schule?
Sondern: Warum werden unsere Schulen ihrem Auftrag nicht gerecht?
Statt das einzelne Kind zu fördern,
lässt unser Schulsystem allzu viele Kinder und Jugendliche durch das Raster
fallen, so Arche-Gründer Bernd Siggelkow. In seinen Häusern begegnet er täglich
Deutschlands verlorenen Kindern – Kinder, die von klein auf unter Armut leiden,
von ihren Eltern vernachlässigt und von den Klassenkameraden gehänselt und
ausgegrenzt werden. Kinder, die nicht gelernt haben, still zu sitzen und sich
zu konzentrieren – und deren Scheitern vom ersten Schultag an vorbestimmt ist.
Dieses Buch erzählt ihre Geschichten: anrührende, erschütternde, aber auch
hoffnungsvolle. Es zeigt die eklatanten Defizite unseres Bildungssystems auf
und die Gefahren, die der Gesellschaft drohen, wenn sie sich dieser Kinder
nicht annimmt. Darüber hinaus schildert es Wege, wie die Jugendlichen eine
Perspektive im Leben bekommen können, wenn man auf ihr Lebensumfeld reagiert.
Ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, das einzelne Kind zu fördern.
Seit dem Jahr 2000 hat "Die Arche" ihren Standort in Berlin- Hellersdorf, in einem ehemaligen Schulgebäude. Täglich werden dort bis 300 Kinder und Jugendliche im Alter von 2-18 Jahren betreut. Den verschiedenen Altersgruppen entsprechend, gibt es einen Kleinkinder-, Kinder- und Jugendbereich.
Zu den zahlreichen Freizeitangeboten gehören u.a.: Fußball, Basketball, Billard, Kicker, Basteln, Tanzworkshops, Theaterkurse, ein betreuter Multimediaraum, Kinder- und Teenagerstunden, Musikunterricht, Hausaufgabenhilfe sowie verschiedene Beratungsangebote. Auch aus der nahe gelegenen "Arche-Grundschule", kommen die Kinder im Anschluss an den Unterricht zur Nachmittagsbetreuung dorthin.
In der großen Küche der Einrichtung wird auch für die vier anderen Berliner Arche-Standorte das Essen mit zubereitet und dorthin geliefert. Jeden Montag, von 19-21Uhr, versorgen zudem Mitarbeiter der "Arche" an der Gedächtniskirche, am Breitscheidtplatz, mehr als 200 Straßenkinder und Obdachlose, verteilen warme Mahlzeiten, Schlafsäcke, Decken und Kleidung.
„In Kinder investieren, heißt in Menschen investieren“, so Büscher. Er fordert für die Arbeit mehr Lehrer, Pädagogen, Sozialarbeiter…
Er fordert das Engagement für die Älteren, die verlorenen Generation.
„Nach einem Jahr Hartz IV kommt der Jogginganzug, nach eineinhalb Jahren die Flasche Bier.“ Aber muss das sein? Lehrer, Sozialarbeiter und Pädagogen werden gebraucht! Denn Jugendliche brauchen Begleitung.
Er fordert Löhne, von denen die Eltern leben können.
Vor allem gilt es, die Situation der notleidenden Kinder transparent zu machen.
Vor allem würdigte Büscher das Engagement des Fußballstars Lukas Podolski für die Arche. „Er hat auch Kindern gezeigt, dass keiner ihn besiegen kann“, so Büscher.
Gemeinsam mit über 100 Kindern und Familien eröffnete Lukas Podolski im Mai die ARKA in Warschau, die erste Arche in Polen. An diesem besonderen Tag hatte er sich bei sonnigem Wetter extra viel Zeit mitgebracht, um mit den Kids die fertige Arche zu besichtigen, mit ihnen zu feiern und an ihrer Kinderparty teilzunehmen. Die Gründung der Lukas Podolski Arche, in seinem Geburtsland Polen, ist für ihn eine Herzensangelegenheit, die er mit seiner Lukas Podolski Stiftung mit ganzem Einsatz fördert. Möglich wurde die Eröffnung vor allem auch durch die Kooperation mit dem RTL - Wir helfen Kindern - Spendenmarathon sowie die Unterstützung durch John McGurk und seinen Sportler 4 a childrens world e.V., das Engagement der Deutschen Botschaft und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Warschau.
Wie Büscher aktuell verkünden
konnte, plant Podolski die Gründung einer Arche-Einrichtung in Gleiwitz. So
wurde an diesem Jahr auch ein handsigniertes Trikot von Podolski verlost.
Die Spende des Abends geht an die
Arche.
Weitere Infos
Tomasz Olszowka kann das Podolski-Trikot mit nach Hause nehmen, daneben Florian Gandow, Wolfgang Büscher und Marzena Wasilewska Tourneux. Foto: Frank Bürger |
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